Peniger Kellerberge
Folgende Eintrittspreise (Kellerberg mit Heimatberg) werden erhoben:
- Erwachsene: 3,50 EUR
- Kinder: 1,50 EUR und
- Gruppen ab 10 Personen
- 2,50 EUR / Erwachsene pro Person
- 1,00 EUR / Kinder pro Person
Bei Rückfragen oder für nähere Auskünfte stehen Ihnen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Penig gern zur Verfügung.
Das Kellerberglabyrinth: In der Zeit des ausgehenden Mittelalters wurden in Penig die ersten Kellergänge angelegt, die ausschließlich zu Wirtschaftszwecken genutzt wurden. Dadurch konnten bedeutende Mengen Lebensmittel haltbar gelagert werden. Mit der Bierherstellung mussten die Lagermöglichkeiten erweitert werden. Laut Aufzeichnung im alten Peniger Stadtbuch (1455 - 1541) begannen die Brüder Wolf und Peter Rodten im Jahre 1511 die ersten kellerartigen Gewölbe in den Berg am damaligen Schindergraben zu hauen. Der Chronist Sebastian Meyer schreibt 1549 in seinem "Chronicon Penicense": Man hat hier ein nützliches Kleinod, nämlich Höhler, welche vor den Toren der Stadt in felsige Gebirge gehauen und ganz luftig gebaut. Von Tag bis zu ihrem Ende sind sie als ein Gang 2 Ellen weit und 3 Ellen hoch in den Stein gehauen. Derselbe Gang bekommt hernach zu beiden Seiten viele Berggänge und Hörner. Ihrer Natur nach sind sie frisch und kühl, dahinein legt man zur Sommerzeit das Bier, welches edel und gar köstlich bleibt ...
Um 1560 war die Kellerberganlage mit einer Gesamtlänge von ca. 2000 m vollendet. 1615 lag das Braurecht auf 250 Häusern von etwa 270 Häusern insgesamt zu der Zeit. Jahrhunderte lang wurde in dieser "mittelalterlichen Kühltruhe" mit Temperaturen von 8 bis 10 Grad Celsius Bier gelagert und so vor dem Verderb bewahrt. Jeweils in einem Abstand von einigen Metern gibt es seitlich zum Hauptweg Vorratsgänge und Nischen, in denen früher das Bier gelagert wurde. Heute stehen darin Gefäße, die im Berg gefunden wurden. Der Ausbau ist bergbau-fachmännisch erfolgt, die Masse des abgebauten Gesteins, Gneisglimmerschiefer, konnte bisher nirgendwo ausfindig gemacht werden. Das System verfügt sowohl über Entwässerung als auch über Bewetterung. Man sagt, die Kellerberge sind eine Wirtschaftsanlage gewesen, die aber auch bei Kriegsgefahren als Zufluchtsort gedient und ausreichend Schutz geboten haben. Ab 1856 wurde auf Weisung der Amtshauptmannschaft Rochlitz ein Teil der Gänge verfüllt. Das bereits 1927 zur 700-Jahr-Feier begehbar gemachte Gangsystem verfiel allmählich wieder und wurde im Vorfeld der 750-Jahr-Feier 1977 von engagierten Heimatfreunden unter hohem Aufwand passierbar gemacht und kann auch heute noch besichtigt werden. Im Berg gibt es aber nicht nur Gänge, sondern auch 3 Räume, der größte davon misst 8 mal 8 Meter, in denen in der Vergangenheit mitunter kleine Feste gefeiert werden konnten. 1990 machte sich eine erneute Schließung erforderlich, sowohl der Zugangsbereich als auch die unterirdischen Hohlräume bedurften dringend einer Sanierung.
Auch die Elektroanlagen, die die Gänge und Nischen ins rechte Licht rücken sollten, waren nicht mehr betriebsfähig. Seit 1993 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten durch die Bergsicherung Schneeberg. Pfeiler wurden verstärkt, um einem Herabstürzen der Decke vorzubeugen, die Stollen wurden gesichert und eine neue Belüftungsanlage gebohrt, da das natürliche System durch den Einsturz einzelner Stollen nicht mehr ausreichend funktionierte. Zum 5. Tag der Sachsen im September 1995 in Penig konnten die Kellerberge wieder besichtigt werden. Im Januar 2002 begann die Vorbereitung der Baumaßnahme für den neuen Besuchereingang über die Leipziger Straße. Dieser konnte am 17.05.2003 mit einer Bergparade eingeweiht werden.
Kontakt
Öffnungszeiten
Führungstage 2024
09.11. und 10.11.
23.11. und 24.11.
07.12. und 08.12.
21.12. und 22.12.
Führungszeiten
14:00 Uhr, 15:00 Uhr, 16:00 Uhr
Führungen sind nur nach vorheriger Anmeldung in der Stadtverwaltung Penig während der Öffnungszeiten unter der Tel. 037381 959-13 bzw. per E-Mail möglich.